Louis Theroux
Ausser Simpsons, Dittsche und Stromberg gibt es derzeit noch etwas ziemlich tolles im Fernsehen, und das ausgerechnet auf dem Männchensender DMAX. Sonntag um 22:15 wird zur Zeit "Louis Theroux Weird Weekends" wiederholt, eine ca. 10 Jahre alte Doku-Serie, die ich vor 5 Jahren schonmal irgendwo im Nachprogramm entdeckt habe.
Theroux ist ein englischer Journalist, der sich jeweils ein Wochenende lang mit einer (zumeist) US-amerkanischen Subkultur beschäftigt, und versucht, durchs Mitmachen so viel wie möglich darüber zu lernen. Das reicht von harmlosen Spinnern wie den UFO-Gläubigen in der Nähe der Area 51 bis hin zu Bereichen, wo es richtig weh tut, wie bei einem Besuch der Aryan Nation.
Mit seinem jungenhaften Charme und einem echten Interesse am Thema scheint er fast immer mühelos das Vertrauen der Leute zu gewinnen. Auch wenn man manchmal offen sagt, das er eine andere Meinung vertritt, führt er Leute niemals vor oder ergeht sich in billigen Schwarz/Weiss-Malereien, denn manche dieser Subkulturen haben einen erstaunlich hohen Grad an Komplexkeit und Differenzierung.
Wäre schön, wenn es hier auch so etwas wie die BBC gäbe, die so eine Art Journalismus finanzieren würde. Aber wir haben ja immerhin das Traumschiff.