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Montag, Dezember 26, 2005

The Gravity of the situation

Wahnsinn, da draussen geht gerade die Welt unter und ich sitze mit Papa in der guten Stube und wir schauen aus Mangel an Alternativen "20000 Meilen unter dem Meer". Heute war mal wieder Dreckskaff-Nostalgie-Tag, aber die dazugehörigen Gefühle sind wohl gerade in den Weihnachtsferien. Weder ein Besuch bei meiner alten Schule, noch die obligatorische Visite am Grab meiner Mutter konnte verhindern, dass ich lieber daheim beim Keks gewesen wäre.

Habe aber festgestellt, dass Elmar Staib, der vielleicht 50 Meter von meiner Mutter entfernt liegt, jetzt schon seit 10 Jahren tot ist. Damals waren wir Klassenkameraden in der Realschule und haben immer Breakdance-Contests veranstaltet, da wir damals noch nicht wussten, unsere Zeit mit Relevanterem zu füllen, und er hat natürlich immer gewonnen. Ich glaube, er ist dann irgendwann abgegangen? Ich bin dann ins Gymasium verfrachtet worden und wir haben leider den Kontakt völlig verloren. Jahre später habe ich dann gehört, dass er wohl von einem Baukran in den Tod gesprungen sei, warum, weiss ich nicht. Warum macht man sowas mit 24?

Seinen grossen Bruder hatte ich auch mal kurz als Kollegen in besagter Realschule, aber nur kurz. Später habe ich ihn dann an der Uni Bonn wiedergetroffen und wieder aus den Augen verloren. Vor 2 Jahren bin ich ihm im Forum Neukölln begegnet, und eigentlich wollten wir uns mal auf ein Bier treffen; er lebt wohl auch schon seit ein paar Jahren in der Stadt; und seine Schwester hat es wohl ebenfalls dorthin verschlagen und arbeitet für Modemessen oder so.

Aber wie es so kommt, ich habe mich nie bei ihm gemeldet, obwohl ich mich wirklich gefreut habe, ihn wiederzusehen. Vielleicht habe ich immer Angst, dass die Gravitation der kurzen, gemeinsamen Geschichte nicht ausreicht, um ein Treffen zu rechtfertigen. Aber anderseits katapultiert einen die Zentrifugalkraft vielleicht in neue Sphären...

Dienstag, Dezember 20, 2005

L A S T * T A B O U * T I K I * C O U N T R Y * N I G H T * 2 0 0 5



Dear Friends,

This Wednesday, the 21st, will be the last Tabou Tiki Country Night of 2005.
If you've never been there, believe me - you've missed something.

I'll be spinning the greatest country/roots/alt.country/bluegrass/whatever-tunes from this year and a whole lot more while April and her crew will serve you some of the best cocktails you've ever had. And yes, they also serve beer if you need to cry in one.

So I'd love to meet you on Wednesday!

DJ BOLL WEEVIL



N e x t s h o w : J a n u a r y , 4 t h 2 0 0 6 ! ! ! !

Montag, Dezember 19, 2005

Satisfaction


Oh Kinders,

Ein schönes Gefühl, zu wissen, dass ich gleich euer aller Tag machen werde. Dazu müsst ihr euch nur die beste "Satisfaction"-Coverversion aller Zeiten anhören.

Die junge Dame ist übrigens niemand geringeres als Illona Staller; dem einen oder anderen vielleicht besser bekannt als Cicciolina, Kandidatin der italienischen Faschisten oder Ex-Gattin von Schnarchsack Jeff Koons. Im PCL Linkdump gibt's noch mehr zu hören, aber IMHO war das ihre musikalische Sternstunde. Schade, das sie keine Country Songs aufgenommen hat.

Regard the end.

Wo man doch jetzt eh dabei ist, neue Top-Level-Domains einzuführen: Könnte man nicht für Sex- und Porno-Seiten die Domain .cum reservieren...?

Donnerstag, Dezember 15, 2005

Jeffrey Luck Lucas



Jaja, soo viele CDs wieder in diesem Jahr, kein Wunder, das man da wieder was vergisst. Wie Jeffrey Luck Lucas, zum Beispiel.

Dieses Jahr während des OBS durfte ich wieder bei Rembert und Vera residieren (ihr wisst gar nicht, wie schön das jedesmal bei euch ist. Echt. Danke.) und irgendwann kamen wir wieder spät abends heim und Rembert meinte: Hömma, find ich super. Das war dann der Herr Lucas.

Manchmal merkt man das ja schon nach 30 Sekunden: Das könnte einem mal viel Bedeuten, wenn man das hegt und pflegt, und ich schreibe jetzt nicht: sich drauf einlässt. Als erstes springt natürlich die Produktion ins Ohr: Was für grosse, weite Arrangements! Und die Produktion: 1+ mit Sternchen. Komplett transparent aber so voller Soul, das die Frage nach Sterilität gar nicht erst aufkommt. Das beste, natrürlich, sind aber die Songs. Ein paar zünden sofort, aber es gibt eben auch welche, die brauchen ein paar Durchläufe und kommen dann um so heftiger.

Vielleicht könnte man das ganze "Deep Country" nennen. Hier hatte offensichtlich jemand eine Vision von dem, was er machen wollte, und hatte es plötzlich leicht wie kein Zweiter: Er musste ihr einfach folgen. Bei dem Album kommt aber auch einfach alles zusammen: Arrangement, Produktion, Stimme, Songs, Cover... Und es klingt, als sei es auf dem Mist von 110 Jahren Lebenserfahrung gewachsen. Dabei ist "Hell Then Divine" sein Debut-Album. Ein echtes Gross-Od zwischen dem ganzen Käse, den man sicht täglich antun muss.

Und nun die schlechte Nchricht: Diese CD gibts nicht in Europa. Und selbst in den USA wird man sie suchen müssen. Immerhin kann man sich auf seiner myspace-site ein paar Stücke anhören (Aber leider nicht "Sway To The Roll", das wohl mein Song 2005 wird.

Wenn ich nicht wieder was vergessen habe.

Mittwoch, Dezember 14, 2005

City of Satan



Claus Moser machte mich auch eben darauf aufmerksam, das ich bei Rheinkilometer 666 aufgewachsen bin. Oh ja, Niederkassel, oder "verficktes Dreckskaff", wie wir gerne sagen, liegt in Reichweite des Gehörnten. Das erklärt nicht nur einiges, sondern eigentlich gleich alles.

The Gone Wait



Habe gestern ein paar Stunden blau gemacht länger gearbeitet und bin in die Gagosian Gallery gegangen, die im Rahmen der Berlin Biennale eine Ausstellung mit dem Titel "The Gone Wait" zeigt. (Danke an Claus Moser für den Tipp!

"The exhibition “The Gone Wait” presents artworks and documents by writers, filmmakers, musicians and visual artists who, consciously or unconsciously, address both literal and metaphorical acts of vanishing and escaping reality or the socialized world."

Das bemerkenswerte daran ist, dass neben anderen Exponate auch 22 Jandek LP-Cover zu sehen sind, die ja gerne mit dieser Idee des "In-Sich-Verlorenen" spielen. Der Titel der Ausstellung stammt natürlich auch von einem Jandek-Album, das wiederum nach einem Song auf einem vorherigen Album benannt ist. Zudem lag ein portabler CD-Player im Ausstellungsraum, auf dem das '05er Werk "Raining Down Diamonds" lief. Meines Wissens ist dies das erste Mal, das Arbeiten von ihm in einen expliziten Kunstzusammenhang gestellt wurden, was auch wunderbar aufging.

Jandek ist ja quasi das Parade-Beispiel, wie sehr ein Künstler hinter einem Werk verschwinden kann, das zudem einfach existiert, ohne sich die Mühe zu machen, Aufmerksamkeit zu erreichen. Der Hörer ist durch das Fehlen biographischer Bezüge und das Verwenden explizit evokativer Titel und Coverbilder dazu gezwungen, das Werk mit sich selbst in Verbindung zu bringen und daraus seinen Sinn zu ziehen.

Eine weitere Dimension des "Vanishings" ist natürlich die Musik selbst, die sich zwar des Instrumentariums der Popmusik bedient, sich ihre eigenen Gesetze und Strukturen aber selber schafft. Hier verschwindet der Inhalt, obwohl die Form erhalten bleibt.

Sehr schön war auch die Arbeit von Johnny Depp und Gibson Haynes. Auf einem Fernseher in einem durch Stoffe getrennten Raum konnte man eine Kamerafahrt durch die verwüstete Behausung von John Frusciante beobachten. Das ganze hatte etwas von einem Helikopter-Flug über eine Landschaft; durch die (offenbar absichtlich) schlechte Bildqualität konnte man nur einzelne Objekte identifizieren und die Räume selber wirkten wie eine eigene Installation.

Auch die Photos von Josef Strau fand ich sehr beeindruckend. Hier mal der Katalog: "Josef Strau zeigt mit verschiedenen Materialien bearbeitete und refotografierte Architekturfotografien, die sich mit während und nach dem zweiten Weltkrieg entstandenen Wohnsiedlungen beschäftigen. Durch jeden Arbeitsschritt verfremdet er seine vermeintliche Heimatgegend bis ins Schattenhafte, ihre Umrisse bleiben dabei trotzdem erkennbar und präsent. So bringt der Versuch der Auflösung und Exorzierung subjektiver Erfahrungen dezidiert deren Charakteristika zum Vorschein.

Die Ausstellung geht noch bis zum 31.12. Sehr empfohlen.

Dienstag, Dezember 13, 2005

Dit Schürfste 05

Das ist ist das vorläufige amtliche Endergebnis. Wahrscheinlich wird sich das eh noch ändern, aber, Himmel, es ist nur eine Liste.

Platten:

1 Jandek Glasgow Sunday
2 Oldham/Sweeney: Superwolf
3 Super 700: When Fox And Hare Had Fun
4 Erdmöbel: Für Die Nicht Wissen Wie
5 Washington: A New Order Rising
6 Kathleen Edwards: Back to me
7 Mary Gauthier: Mercy Now
8 Sarah Lee Guthrie & John Irion: Exploration
9 John Prine: Fair And Square
10 Kieran McMahon: Falling deeper under a spell

DVD:
Bob Dylan: No Direction Home

Club:
Na, watt wohl. Tabou Tiki Room, Berlin

Scherzkeks:
David Lachapelle

Fertiggericht:
Kohl König von Meica

Konzert:
Bonnie Prince Billy & Matt Sweeney als Superwolf in der Passionskirche.

Bier:
Mühlenkölsch

Schuss vor den Bug:
Den Job bei City Slang nicht bekommen. Fuck.

Musikmag:
No Depression

Serie:
Stromberg

Unfug:
Darwinian Literary Criticism <-> Intelligent Design

Donnerstag, Dezember 08, 2005

The Plakat.




Dieses wundervolle Plakat hat der Meester für mich gemacht, wo ist eh grossartigster Illustrator wo gibt. 1000 Dank, mein Bester.

Hängt demnächst auch in Ihrer Kaschemme, Fremder!

Mittwoch, Dezember 07, 2005

Woodsongs Archive

Das hier ist wahrlich wundervoll: Songwriter Michael Johnathon macht eine Radioshow, die man sich über's Netz anhören kann. Zu Gast sind immer 2 Band/Künstler, die natürlich live spielen und interviewed werden. Darunter sind so grossartige Leute wie Sam Bush, Kate Campell, Hem, Richard Dobson, Ramsay Midwood, Kathleen Edwards, Rosie Flores und ganz viele andere.

Und das allertollste: Die ganzen Shows werden in einem alten Theater aufgezeichnet und kann man sich auch später noch angucken oder anhören, denn sie sind archiviert! Es gibt einen Gott!

Wenn's die shows jetzt noch als MP3 zum auf-den-iPod-spielen gäbe, wäre ich ein noch glücklicherer Mensch. Aber man kann nicht alles haben.

Dienstag, Dezember 06, 2005

The Day After Tomorrow*

Immer wieder erstaunlich, wie sehr ein einzelner Song meinen ganzen Tag prägen kann. Heute morgen stieg ich - noch guter Dinge - in die S-Bahn, da fing Tom Waits an, "The Day after tomorrow" zu singen. Mein Herren. Das sowas einfach ohne Vorwarnung in die Peristaltik grätschen darf, ist schon nicht ganz fair. Musste den Song heute bestimmt noch 10x hören, um mich davon lösen zu können.

* auf der letzten CD "Real Gone" zu finden

Schöngesichtiges Zwergdeckelhaarbüschel

Nichts gegen meine Eltern, aber vielleicht wäre ich jetzt glücklicher, wenn sie sich bei meiner Namensgebung so viel Mühe gemacht hätten, wie die Herren Faunaforscher an guten Tagen.
via ronsens

TABOU TIKI Country Night tomorrow



Dear Friends,

I'm glad to inivite you to another set of great country tunes from the 1920's to this years favourite songs! For me it's getting harder and harder listening to todays chart music when each "new" album I get opens the door to another world of sorrow, cheating, drinking, heartbreak and devastation! That's what I'm living for! Fake comedy "country" may fill the Columbia Halle, but to quote Mary Gauthier, "they ain't got heart"! So don't go listen to them, put on Webb Pierce's "There Stands The Glass" and understand why, under certain circumstances, getting wasted is just what the doctor ordered.

As some of you might have heard, Chris Whitley died two weeks ago and so, as a little tribute, my set will sport selected tunes from his amazing catalogue. This little, skinny man was a real giant when it came to writing songs that touch your heart and man, will he be missed.

So I'd love to meet you on wednesday at the Tabou Tiki Room!

DJ BOLL WEEVIL

The friendly Vorgesetzte

yeah! Stromberg-DVD im Schuh! Verficktes Dreckskaff, ich habe keine Angst mehr vor Dir!

Montag, Dezember 05, 2005

Regener

Sven Regener bloggt wieder.

lachen

Gestern im Franken. Überschrift über einem Plakat einer Tattoo-Messe:

"GRÜSSE AUS TÄTOWIERUNGEN!"