Niederkassel, I hate every inch of you
Zufällig im Netz entdeckt: Fährt man hier rechts hoch, kommt man zu dem Haus, in dem ich von ca. 1988 bis ca. 1998 gewohnt habe. Diesen seltsamen Unterststand rechts, von meinem Vater immer als "Feldherrenhalle" bezeichnet, gab es Anfangs noch nicht; irgendwann hat dann irgendwer beschlossen, dass der Marktplatz in Rheidt eines Liftings befürfe. Dann wurde für viel Geld dieses Ding dahin gebaut. Zu diesem Zeitpunkt wurden auch die Poller in der Mitte des Bildes installiert, mussten aber bald durch andere ersetzt werden, da sie irgendwelchen Vorschriften nicht entsprachen. Bei den Bauarbeiten wurden dann "uralte Gabstätten" entdeckt, bei denen es sich letztlich aber auch nur um langweiligen Scheiss aus dem Mittelalter handelte.
Hinter dem Haus links gab es eine Art alte Scheune, die von den beiden örtlichen Schiessvereinen als Schiesstand genutzt wurde. Es gab die "Rheidter Sportschützen" und die "Kyffhäuser". Bei letzteren war ich ein paar Mal, aus Gründen, die mir selbst auf dem Totenbett nicht mehr einfallen werden. Ich konnte aber das Gewehr nicht halten und musste es in eine von der Decke hängenden Schlinge legen. Das war aber so dermassen Glamour- und Coolness-feindlich, dass ich das schnell wieder gelassen habe.
Geht man links aus dem Bild, kommt man nach wenigen Metern an einen Seitenarm des Rheins, wo sich erstaunlich fette Ratten tummeln. Am Ufer standen früher eine Menge Pappeln, deren Pollen im Frühjahr alles zugesaut haben. Schliesslich wurden sie gefällt, damit man einen besseren Blick auf die am andern Ufer liegende Raffinerie hat.
Das ist es, das wahre, graue Scheissleben. Da bekomme ich noch nachträglich den dringenden Wunsch, mich zu entleiben.
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