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Montag, Januar 23, 2006

One shot, one beer and a kiss before I get dropped.

Hier gibt es ein kurzes Live Video von Ryan Adams, der bei einer US-Fernsehshow das mit Abstand beste Stück seines zweiten diesjährigen Albums "Jacksonville City Lights" (oder so ähnlich) spielt. Den Song spiele ich auch immer bei der Tabou Tiki Country Night und es ist einfach ein saugutes 70's Country Rock Ditty, das doch stark an olle Gram Parsons erinnert, aber, naja, immerhin. Herrn Adams halte ich mittlerweile für ziemlich überschätzt (der Captain hatte da ja auch schon mal was zu gesagt), aber trotzdem gut, das es ihn gibt.

Für seinen Gitarristen Neal Casal muss das aber irgendwie schon etwas bitter sein. Der hatte Mitte der 90ger mit fetter Kohle sein Debut-Album für BMG aufgenommen und war Weihnachten irgendwo in einem Kaff im mittleren Westen auf Tour, wo ihn der Anruf erreichte, den man nie, nie hören will - Sorry, you've been dropped. Glitterhouse kaufte dann die Rechte und brachte es in Deutschland heraus und wenn Du ein Herz für Gram und Jackson Browne hast, dann investiere die 9 EUR und kaufe Dir diese Platte. Du wirst es nicht bereuen.

Er hat noch ein paar weitere, schöne Platten aufgenommen, musste sich aber als Hired Hand für alle möglichen Heinis verdingen und ist eben jetzt bei Ryan gelandet. So viel weniger Talent hat er sicher nicht, aber halt ein kleines Problem: Er ist einfach extrem nett und sehr schüchtern. Also das genaue Gegenteil von Herrn Adams, dem mit seiner Attitüde der Pop-Himmel um einiges offener stand als dem lieben Neal. Würde schon gerne wissen, ob er die Welt für gerecht hält.

Für mich aber auch beruhigend zu sehen ist, das ein Pedal Steeler wie John Graboff sich vor einem Millionenpublikum auch mal eine ziemlich deutliche Unsauberkeit leisten kann. Ha! Nach dem Markus Rill-Konzert meinten einige, es wäre erstaunlich, dass ich nicht eine Miene beim ganzen Konzert verzogen habe und nur auf mein Griffbrett gestarrt hätte. Kris meinte sogar, ich hätte ausgesehen wie eine Handpuppe, deren Arme von Moskau ferngesteuert wurden. Freunde: Ich habe mich nur konzentriert. Das mag ungewöhnlich sein für mich, sieht bei John Graboff auch nicht viel anders aus...